Als ich den Gedanken in mir
trug an der Schwarzpulver Rallye vom 10.03. - 12.03.17
teilzunehmen, konnte ich es nicht mehr abwarten meine Nennkarte in den Händen zu
halten. Leider konnte Thomas unser Präsident vom Vespa Club Gießen, krankheitsbedingt nicht an der Rallye teilnehmen.
Seine Enttäuschung darüber spiegelte sich in entsprechenden Nachrichten und
Gesprächen wieder. Nun musste ich mir ein Herz
fassen und die Rallye alleine
beginnen. Leider ist uns durch einen Anmeldefehler der erste Tag der Rallye
einfach verloren gegangen und ich bin damals davon ausgegangen, dass ich ohne
die Jubiläumsmeldekarte nicht fahren konnte. Also habe ich mich mit dem Freitag
abgefunden und bin dann die „normale“ Schwarzpulver Rallye gefahren.
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Wolfi mit Pokal |
Zur Vorbereitung gehört es, dass
man auf der Meldekarte ein Lösungswort bekommt. Dieses Lösungswort ist für alle
Teilnehmer gleich. Dieses Jahr war das Lösungswort „Trockensumpf“ und für die donnerstags
Jubiläumsfahrt „Schmierung“. Bedingt durch den Anmeldefehler hatte ich die
Fahrerkarte blau mit dem Wort „Trockensumpf“ zu fahren. Die Planung beinhaltet das
ich in meiner Klasse, acht Buchstaben im Wort Trockensumpf, mit dem
Anfangsbuchstaben der ausgegebenen Kennzeichen, die ausgegebenen Kreisstädte
anzufahren hatte.
Die Reihenfolge der Buchstaben spielte dabei keine Rolle.
Also habe ich mir die Liste aus dem Internet vom Motorsportclub Hammelbach zu Nutze gemacht und meine Fahrt
zusammengestellt.
Die Nacht vor dem Start
konnte ich nur mäßig schlafen und ich war schon um 6 Uhr wach. Meine Taschen
habe ich am Abend vorher gepackt und musste sie nur noch gut auf dem Roller
verstauen. Dieses ging relativ zügig, da ich meine Packtechnik vom alten Elefantentreffen noch sehr
präsent hatte. Dann noch einen Startpiloten für menschliche Bedürfnisse zu mir
genommen und es konnte losgehen. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, wie
wird es sein, schaffst du die Strecke, was würden die Stempelgeber sagen, die
ich ja in meiner Fahrerkarte als Nachweis benötigte.
Alles das ging mir auf dem
Weg zur Polizei nach Marburg durch
den Kopf. Denn ich brauchte ja den Stempel M für das Kennzeichen MR im
Lösungswort.
Also vor die Türe des
Gebäudes gefahren und mit der Fahrerkarte rein spaziert. Natürlich habe ich
vorher den Helm und die Sturmhaube abgelegt um mein freundliches Gesicht zu
zeigen. Dann an die Glasscheibe getreten und der sehr freundlichen Dame alles
erklärt und dass ich einen Stempel brauchte um den Nachweis zu haben das ich in
der Kreisstadt war. Also Karte abgegeben durch den „Fort Nox“ Einschub. Schwupp
Fahrerkarte weg und freundliche Dame auch weg, mit dem Hinweis, das müsste sie
einer Kollegin bringen. Dann war die freundliche Dame wieder da, öffnete mir
die Türe und ist sollte Platz nehmen und warten. Ich dachte, wenn das so
weitergeht schaffst du die Fahrstrecke niemals. Aber dann kam eine wirklich
sehr freundliche und nette Polizeibeamtin zu mir, setze sich und sagte, ich
habe ihnen ihre Karte abgestempelt und bot mir noch an einen kleinen Stempel
dazu zu setzten. Ich entschied mich für das Schwein auf dem Stempel, denn ich
sagte mir ein Glücksschwein kannst du auf deiner Fahrt gut gebrauchen. Also
bekam ich noch einen Glücksschwein Stempel dazu. Bei abfahren bemerkte ich noch
das die freundliche Dame am Empfang mir mit beiden Händen Daumen hoch zeigte.
Was konnte mir also noch passieren, dachte ich mir, das war ein guter Start und
ich habe den Weg noch für andere Fahrer geebnet.

Also rauf auf die x8 (gemeint
ist damit mein Roller) und auf nach Usingen,
denn das U musste ja abgefahren werden. Bis Obermörlen auf der Autobahn und
dann rein in den Taunus und immer der Beschilderung nach. Leider musste ich auf
„Google Maps“ zurückgreifen, was sich als eine schlechte Wahl herausstellte. In
Usingen war die Polizeistation schnell gefunden, dann an die obligatorische „Fort
Nox“ Panzerglasscheibe getreten und ich wollte gerade los plappern, da winkte
der Beamte schon und sagte, „weiß Bescheid, Stempel kommt“. Kurzer Wortwechsel
wie viele schon hier waren und weiter. Jetzt kam die schönste Strecke der Rally.
Ich bin durch den Taunus gefahren
mit seinen schönen Kurven und beschaulichen Dörfern. Bis Bad Camberg und ich war richtig entspannt und habe die Fahrt durch
den Taunus genossen, das wäre auch was für unseren Vespa Club dachte ich so bei
mir.
Jetzt war wieder Benutzung
der Autobahn angesagt. Also rauf auf die A3. Zwischendurch stellte sich ein
gewisses Hungergefühl bei mir ein und ich fuhr eine wirklich kleine Raststätte
an der A3 an. Dort bestellte ich mein obligatorisches und ausgewogenes Essen,
Bockwurst mit Kartoffelsalat aus dem Eimer. Es war mir egal, es schmeckte mäßig
und der Weg ist das Ziel. Weiter Richtung Neuwied und das endlose Band der
Autobahn genutzt. In Neuwied ging
mit Google Navi nichts mehr, totale Überforderung, also die alte Technik
angewandt und mich durchgefragt bis zur Polizei. In Neuwied wurde mir schon
fast die Fahrerkarte aus der Hand genommen, wieder Glasscheibe passiert und
Stempel abgeholt. Als ich draußen ankam war ein freundliches Paar gerade vor
mir vom Stempel abholen zurück. Wir kamen sofort ins Gespräch und man wunderte
sich das ich mit einem Roller an der
Rallye teilnehme. Nachdem aber die Leistungsmerkmale ausgetauscht waren und man
merkte, dass ich nicht mit 100 km/h unterwegs war, verstummten die Fragen
schlagartig. Dann kam die Frage wie komme ich nach Koblenz, sie sagten fahre uns hinterher, da müssen wir auch noch
hin. Also ich mich hinten angeschlossen und gemeinsam ging es nach Koblenz.
Nach überqueren der Rheinbrücke und dem durchfahren der Innenstadt war das
Polizeipräsidium direkt vor mir auf den Hof gefahren und schon begrüßt worden,
mit dem Text, geht nur rein die Stempel gibt es am Schalter. Das gleiche
Verfahren wie vorher, Stempel drauf und weiter. Jetzt hieß es alleine die
Strecke zu bewältigen. Nachdem mir ein Beamter, super den Weg nach Bad Ems erklärte und ich seine
militärisch korrekte Art diese präzise zu machen sehr schätzte, kam ich ohne
Probleme in Bad Ems an. Bisschen um das Gebäude gelaufen um den Eingang zu
finden dann auf die Klingel gedrückt und der Türöffner summte und ich dachte
mir, wo eine neue Variante von „Fort Nox“. Ein nicht gerade motivierter Beamter
nahm durch den Transportkasten, der unterhalb der Glasscheibe die Fahrerkarte
entgegen und ohne Kommentar und Gesichtsregung gab er mir alles abgestempelt
zurück. Kurze Frage noch, wie komm ich zur Autobahn, knappe Antwort, einfach
bis Montabaur halten und dann kommen die blauen Autobahnschilder.
Montabaur und die Autobahn
erreichte ich relativ schnell und schon rollte ich wieder auf dem Highway
diesmal Richtung Rüsselsheim, der Stadt in der Opel seine Fahrzeuge baut.