Die Brocken in dem Gulasch
waren so groß, das es jedem Vegetarier die Schamesröte ins Gesicht getrieben
hätte. Abends saß ich noch am Lagerfeuer vor dem Orga-Zelt und kam mit dem
einen oder anderen vom Organisationsteam (E-Team) ins Gespräch. Als die
Anwesenden erfuhren das ich meinen sechzigsten Geburtstag auf dem
Elefantentreffen feierte, wurde schnell ein kleiner Chor organisiert der mir
das bekannte Geburtstagslied zum Besten gab. Ich fühlte mich auf einmal
angekommen auf dem Elefantentreffen und habe so viel Herzlichkeit und
Freundlichkeit erfahren das mir die Erinnerung immer noch ein Lächeln auf mein
Gesicht zaubert. Außerdem bekam ich zu meinem Geburtstag gleich einen Aufnäher
und Aufkleber geschenkt.
Zu fortgeschrittener Stunde
und bei mittlerweile -5 Grad begab ich mich zu meinem Zelt und kroch in meinen
Schlafsack. Meine Gedanken beschäftigten sich eher mit der Tatsache ist mein
Schlafsack auch warm genug. Ich wurde schnell beruhigt, er war es. Nacht. wurde
ich geweckt von einem leichten punktuellen Geräusch geweckt, welches an mein
Zeltdach leise klopfte. Ich dachte Regen, bloß kein Regen, ich hasse Regen,
wenn ich Zelte. Alte Erinnerungen kamen in mir hoch, von nassen Schlafsäcken und
undichten Zelten. Ich dachte mir nur, regen wirft keinen Schatten im Mondlicht
und Regen bleibt auch nicht auf dem Zeltdach liegen.
Es wird doch kein Schnee
sein, oh Gott Schnee. Da ich eh mit dem Schicksal des Campers konfrontiert
wurde, der abends zu viel Flüssigkeit zu sich genommen hatte, musste ich aus
meinem Schlafsack, bei -5 Grad ein einziges zitterndes Vergnügen.
Also mutig wie ich war,
Reißverschluss auf und der Blick viel auf einen total verschneiten Camping
Ground. Was dann kam muss ich nicht näher hier beschreiben. Dann wieder rein in
den Schlafsack und die Wärme in mich aufsaugend eingeschlafen. Am nächsten
Morgen blickte ich eine wundervolle verschneite Eifellandschaft und in
zufriedene Gesichter der Anwesenden. Dann raus in die Kälte, Klamotten an und
Kocher angeworfen. Der Bacon mit Rührei schmeckte vorzüglich und dann noch
schnell einen warmen Kakao gemacht und der Tag war mein Freund. Jetzt an die
Zeltpflege, Schnee nicht abstreifen, sondern durch Bewegung mit der Zeltstange
abklopfen. Morgen Toilette konnte ich sehr gut wahrnehmen, denn auf dem
Campingplatz gab es Toiletten, Duschen und genügend Waschbecken um sich frisch
zu machen. Ein absolutes Kompliment an den Campingplatz Betreiber der es immer
schaffte die Toiletten und Duschen in einem Top Zustand zu halten. Bei einer
Besucherzahl von 1200 Menschen bestimmt keine leichte Aufgabe.
Viele Gespräche geführt und
es wurde dann langsam Zeit für den Spiele Nachmittag. Ich begab mich auf die Suche,
wo denn das Zelt sei wo man spielen konnte. Nichts war es mit Mensch Ärgere
dich nicht, oder Kartenspiele. Pust, der Kelch ging an mir. vorüber, da ich persönlich keine Tischspiele
mag. Also bewegte ich mich auf eine freie Fläche und da sah ich schon die
Massen der spielsüchtigen. Es waren absolut aktive und Verrückte Spiele die
dort abliefen. Mohrenkopf Wettessen, Eier zu werfen, ohne dass sie Schaden
nehmen, Tauziehen, Bierfass Weit Wurf usw. Näheres kann man sich bei YouTube
„altes Elefantentreffen 2017“ anschauen. Das alles wurde mit viel Spaß und
Gelächter vollzogen und natürlich bei starkem Schneefall.
Nachdem dieser Nachmittag gut
durchlebt hatte und ich auf einmal eine Lust verspürte eine Cola zu trinken,
begab ich mich in ein Bierzelt, der am Campingplatz gelegener Kneipe. Holte mir
in dem fast leeren Bierzelt eine Cola und setzte mich an den Tisch um das
schwarze Wasser aus den amerikanischen Bergen zu genießen. Kaum hatte ich
meinen Platz eingenommen kamen zwei mit Pommes und Frikadellen beladenen
Motorradfahrer aus dem Ruhrgebiet herein uns setzten sich spontan zu mir.
Wie kamen rege ins Gespräch,
da sie Mitglied in einem Motorradclub waren und ich auch ein bisschen, aus
meine jungen Jahren berichten konnte. Das Gespräch zog sich etwas länger hin
und so konnten wir gleich zur Preisverleihung und Totenehrung gehen. Erst
wurden dort die Preise des heutigen Tages vergeben und dann wurden die Namen
der verstorbenen, tödlich, verunglückten Zweiradfahrer Verlesen. Das ganze
versehen mit Fackeln und einer Schweigeminute. Ich bin in solchen Sachen eher
hartgesottener, aber das ging auch mir unter die Haut. Der sogenannte Fackelzug
der für die Verstorbenen mit Gespannen durchgeführt werden sollte, entfiel
dieses Jahr wegen dem extremen Schneeaufkommen.
Ich wurde von den beiden MC
Fahrern noch an ihr Lagerfeuer eingeladen und wir konnten uns super
unterhalten, dabei legten sie noch etliche Köstlichkeiten auf den Grill und ich
wurde spontan dazu eingeladen die Verpflegung zu vernichten. Mit der Begründung,
mach dir nichts daraus wir können das ja nicht wieder mitnehmen.
Nach fortgeschrittener Stunde
legte ich mich wieder in meinen Schlafsack und begann die Prozedur der
vergangenen Nacht.
Am nächsten Morgen war das
Zelt schnell abgebaut nur der Schnee war noch stark vorhanden und die Fahrwege
eher glatt gefahren. Ich sah viele auf Hochleistung und mit Equipment
vollgestopften Super Adventure Enduros die Probleme bei der Ausfahrt aus dem
Campingplatz hatten, vor mir viel auch gleich ein BMW GS auf die Nase und das
hielt so bei dem einen oder anderen an. Es waren aber immer und sofort
hilfreiche Hände vorhanden die dem Umgefallenen halfen. Man dachte ich mir, du
mit deinem Automatikroller, hier auf der glatten Piste, ob das was wird? Also
allen Mut zusammengenommen rechts und links die Beine runter, wo die Canada
Boots durch den Schnee rutschten und los. Wiedererwarten Kam der Piaggio X8
super klar mit dem Untergrund und ich zog, mit kleiner Dosierung des Gashahns
am Enduro Pulk vorbei. Noch eine kleine Anhöhe musste ich nehmen, das war auch
absolut Problemlos. Nur zwischendrin musste ein PKW mit Anhänger die Fahrspur
blockieren, so dass ich auf einer kleinen Grünfläche der abgebauten Zelte,
leicht ins Rutschen kam, aber selbst das brachte mich nicht in große Schwierigkeiten.
Als ich auf der Anhöhe der Ausfahrt stehen blieb wurde ich gleich von zwei
Enduristen angesprochen, Mensch was ist das denn für ein Ding der zieht ja voll
durch. Mit diesem kleinen Kompliment fuhr ich dann wieder Richtung Heimat. Die
Heimfahrt gestaltete sich eher langweilig und ich bin wieder gut angekommen.
Was nehme ich mit, von dem
alten Elefantentreffen. Du bist auch wenn du alleine fährst, dort nie allein.
Wildfremde Menschen, gleich welcher Nation, sprechen dich an und wollen auch
den Kontakt. Meine Ausrüstung muss ich ein bisschen verbessern unter anderem
die Kocherabteilung. Ich habe ein absolut friedliches und harmonisches Treffen
erlebt. Ich wollte es nicht glauben, ich habe den Virus des
Winterfahrens entdeckt. Wenn mich jemand fragt, du bist doch verrückt, dann
kann ich nur antworten, stimmt ich bin verrückt!
Es waren:
1500 Teilnehmer vor Ort
einige Enduros, Motorräder,
wenige Roller, Mopeds und
Mofas
Aber alle sind sie Verrückt,
die bei Schneefall jubeln.
Euer Wolfi der immer fährt