Gestartet wurde die Ausfahrt am Parkplatz vor dem amerikanischen Spezialitäten Restaurant in Marburg. Die kleine Ausfahrt begann mit der Durchfahrt von dem Ort Goßfelden. Wir haben auch die „Lahntalsäule“ ca. nach 300 m unbeschadet überstanden. Der Blitzer lauert, wie so viele seiner stummen Kollegen, an der Betonmauer und ist erst im letzten Moment zu sehen. Damit sich es auch lohnt, versucht er in beiden Richtungen abzulichten. Dieses Erlebnis sollte uns mehrere Male auf unserer Strecke erfolglos begleiten. Auf der B 62 rollten wir in Richtung Biedenkopf wo wie die Burg Biedenkopf, nach dem Ortsausgang von Buchenau, sehr gut einsehen konnten. In Biedenkopf wurde erst einmal getankt um die Strecke gut und beruhigt fahren zu können. Ich hasse die gradlinige und hässliche Umgehungsstraße und fahre gerne durch den Ortskern der jeweiligen Ortschaften. Damit nehme ich aber gerne in kauf, das ich durch 30ziger Zonen gegängelt werde. An der Ortsgrenze zu Biedenkopf geht eine gut ausgebaute Straße Richtung Sackpfeife rechts ab. Die Straße ist gut ausgebaut und somit erreichten wir ohne Probleme die Abfahrt zum Gipfel. Mein 400er Motor bewältigte diesen Aufstieg ohne Probleme und ich war froh mehr als 20 PS zur Verfügung zu haben. Der Zufahrtsweg endet auf einem großen Parkareal dieses konnte ich auch gut erreichen. Unterwegs wurde ich dann doch zweimal von sehr undisziplinierten Radsportlern fast zum Sturz gebracht, da sie mir hohem Tempo auf meiner Fahrseite auftauchten. Ich konnte durch eine schnelle Reaktion diese Situation noch bereinigen. Ich hörte immer noch hinter mir, wie die kleinen Bremsen der Rennräder schrill pfeiften. Oben auf dem Parkplatz angekommen stellten wie meinen Roller am Äußeren Ende ab. Wir merkten die Sonnenstrahlen und genossen die wärmenden Strahlen.
Schnell waren die Motorradsachen verstaut und der Weg zum Aussichtsturm angetreten. Unterwegs konnte man noch die Betonausleger des Sendemastes sehen. Der Aussichtsturm, tauchte aus dem noch kargen Wald, langsam auf. Sein Weiß leuchtete durch die noch grauen Äste der Bäume. Am Turm angekommen lud gleich eine Parkbank zum Verweilen ein.
Der Oberhessischen Gebirgsverein betreibt dort einen kleinen Getränke Ausschank, an der Berghütte. Schnell war ein Kaltgetränk unser eigen und wir genossen die Sonnenstrahlen. Mehrere Wanderer und Mountainbiker waren vor Ort und trafen dort, in unregelmäßigen Abständen ein. Ich dachte mir, das sind aber harte Damen und Herren, die hier mit ihrem Rad den Gipfel erklommen haben. Bis ich merkte das ca. 90% der Radler einen schwarzen Kasten im Rahmendreieck hängen hatte. Es schoss mir dann gleich in den Kopf, doch keine harten Mountainbiker, sondern Weicheier mit Tretunterstützung, Ich konnte mir auch nicht denken, das bei vielen Damen und Herren dort oben, eine wirkliche ständige Fahrradbenutzung sich auf den Körper auswirkt. Das kleine Wohlstands- bäuchlein, war auch durch absolut abgestimmte Fahrradbekleidung, noch gut zu erkennen. Das machte sich gerade bei manchen Damen bemerkbar, die zwar voll overdresst, aber sehr unsicher auf dem Fahrrad, die Rückfahrt antraten. Man hat bestimmt gemerkt, dass ich diese Modemenschen nicht mehr als Montain Biker, sondern als Radler bezeichnet habe. Also nach diesen Eindrücken verließen wir den Ort der schicki micki Radler und stiegen wieder, nach dem kleinen Rückweg, auf meinen Roller. Die Fahrt ging über Hatzfeld nach Münchhausen diese Strecke führte uns durch ein wunderbares Naturpanorama und wir genossen diese Fahrt sehr.
Da die Auffahrt zum Christenberges eher sehr unscheinbar in der Mitte des Ortes liegt, muss man schon sehr konzentriert durch den Ort fahren um diese Auffahrt nicht zu verpassen. Aber das macht man automatisch, denn auch da lauern die seelenlosen Kollegen der Staatskontrolle und wollen nur unser Bestes. Dann war die Auffahrt zum Christenberg schnell genommen. Ich musste aber während ich die Straße zum Berg befuhr, stark aufpassen, denn manch ein Sonntagsfahrer, hatte Probleme mit seinem polierten Boliden, die Seitenbankette mit zu benutzen. Aber auch diese Fahrweise ertrug ich mit einer guten Portion Ruhe und Disziplin. Oben auf dem Christenberg konnte ich ohne Schwierigkeiten meinen Roller abstellen. Schon war der Rundgang durch die Mauerreste der fränkischen Siedlung begonnen. Da ich nach 30 Jahren das erste Mal wieder auf dem Christenberg war, viel mir auf, dass die Wiesenflächen durch Pferdeweiden eingezäunt waren. Der kleine Rundgang endete auf dem Friedhof der Kapelle, wo auch ein Denkmal an die Toten Soldaten erinnert, die im 1. und 2. Weltkrieg vermisst, gefallen und an den Spätfolgen gestorben waren. Ich nutze immer diese Stätten des Gedenkens um inne zu halten und denke dann an diese Menschen.
Auf der Rückfahrt lud eine kleine Eisdiele in Cölbe noch zu einer Rast ein. Danach wurde die Wärme der Sonne genutzt um den Parkplatz am amerikanischen Spezialitäten Restaurant in Marburg sicher zu erreichen. So endete die kleine Rollertour zum Saisonbeginn. Eigentlich beginnt ja meine Saison schon am 1. Januar jeden Jahres, denn ich bin ja der Wolfiderimmerfährt !